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INSTITUT FÜR MEDIZINISCHE INFORMATIK, STATISTIK UND EPIDEMIOLOGIE

Aggressive Lymphome

Hindergrund

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 11.000 Menschen an Lymphknotenkrebs. Eine Unterform dieser Krebsart sind die aggressiven Non-Hodgkin-Lymphome. Diese treten hauptsächlich im höheren Lebensalter auf und ihre Häufigkeit nimmt weltweit zu. Unbehandelt verläuft die Erkrankung in kurzer Zeit tödlich. Fast drei Jahrzehnte lang bestand die Standardbehandlung von aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen in einer CHOP-Chemotherapie. Diese 6- bis 8-malige Gabe verschiedener Zytostatika (Zellgifte) in 21-tägigen Intervallen (CHOP-21) war international der langjährige Standard. Mit dem CHOP-21-Schema konnten 40-60% der Patienten so erfolgreich behandelt werden, dass die Tumorerkrankung dauerhaft geheilt wurde. Ende der 1990er Jahre entdeckten Forscher, dass die zusätzliche Gabe eines durch gentechnische Verfahren hergestellten Antikörpers eine Verbesserung der Behandlungsergebnisse ermöglichte. Dabei handelt es sich um den monoklonalen Antikörper Rituximab. Derzeitige Studien testen den Einsatz von bispezifischen Antikörpern.

Deutsche Studiengruppe für hochmaligne Non-Hodgkin Lymphome (DSHNHL) / German Lymphoma Alliance (GLA)

Die Deutsche Studiengruppe für Hochmaligne Non-Hodgkin Lymphome (DSHNHL), eingebettet in die vor einigen Jahren gegründete German Lymphoma Alliance (GLA e. V.) ist ein Verein, der die vorhandenen Studiengruppen im Bereich der malignen Lymphome und ihre Expertise in Deutschland bündelt. Gemeinsames Ziel ist es, die Erkrankung und Diagnostik von Non-Hodgkin-Lymphomen zu erforschen und die Therapieergebnisse durch gemeinsame klinische Studien zu verbessern. Innerhalb der DSHNHL/GLA erfüllt das IMISE seit 1994 bezüglich Biometrie und Datenbanken eine zentrale Funktion. Es besteht eine enge Kooperation zu dem Zentrum für Klinische Studien der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig und zahlreiche Aufgaben werden auch von diesem übernommen. Unser interdisziplinär zusammengesetztes Team aus Statistikern, Medizinern, Informatikern, Datenmanagern, Mitarbeitern der Pharmakovigilanz und Projektmanagern ist an der Planung und Vorbereitung innovativer klinischer Studien beteiligt, entwickelt die dafür nötige Infrastruktur, betreut die Biomaterialdatenbank in Abstimmung mit dem Panel der Referenzpathologen und leistet die biometrische Auswertung und Interpretation der Daten. Seit ihrer Gründung hat die Studiengruppe über 30 nationale und internationale Studien mit mehr als 10.000 Patienten aus über 200 Prüfzentren zur Verbesserung der Therapieergebnisse initiiert, deren Daten in Leipzig ausgewertet wurden. Dabei ist es mehrfach gelungen, mit den Therapiestudien neue Maßstäbe zu setzen und die Behandlungsergebnisse im Vergleich zur über viele Jahre hinweg vorherrschenden CHOP-Standardtherapie zu verbessern. Die Arbeitsgruppe hat an über 100 Publikationen (oft mit Erst- oder Seniorautorenschaften) in renommierten Fachzeitschriften mitgearbeitet.  

Arbeitsgruppenleiterin

Tel.: +49 341 97 16120
Fax: +49 341 97 16109
Postanschrift: Dr. Marita Ziepert
Universität Leipzig
Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie
Härtelstraße 16-18
04107 Leipzig

Mitarbeiter vom Zentrum für Klinische Studien

(Datenmanagement, Datenbanken, Pharmakovigilanz, Projektmanagement)

  • André Andrecke
  • Angelika Beyer
  • Holger Bogatsch
  • Yasmine Breitenstein
  • Maren Ciuciu
  • Madlen Dörschmann
  • Katja Sommer
  • Silke Hauer
  • Nicole Köppe-Bauernfeind
  • Anke Stolle
  • Marc Viehweg