Sepsis ist die Konsequenz einer generalisierten Inflammation auf einen infektiösen Stimulus und stellt die Haupttodesursache auf nichtkardiologischen Intensivstationen dar. Trotz der erheblichen klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Bemühungen, die zugrundliegenden pathophysiologischen Mechanismen aufzuklären und gezielte Therapieansätze zu entwickeln, ist die Letalität der Sepsis seit Jahrzehnten nahezu unverändert hoch. Aufgrund der hohen Behandlungskosten kommt der Sepsis zudem eine erhebliche gesundheitskökonomische Bedeutung zu. Das weitgehende Scheitern neuer Therapieansätze in den bisherigen multizentrischen Studien ist unter anderem durch das Fehlen kooperativer Studiengruppen bedingt.
Durch das medizinische Kompetenznetz "Sepsis" (SepNet), welches seit 2002 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, sollen in Deutschland die bisher fehlenden Voraussetzungen für eine bessere klinische und experimentelle Erforschung der Sepsis und damit Entwicklung effizienterer Behandlungansätze geschaffen werden.
SepNet vereint Experten verschiedener Fachdisziplinen, die auf dem Gebiet der klinischen und experimentellen Sepsisforschung tätig sind. Klinische Studien können an vierzehn bundesweit angesiedelten SepNet-Regionalzentren mit interdisziplinären, internistischen und chirurgischen Intensivstationen durchgeführt werden. Die Netzwerkzentrale ist unter der Leitung des Netzwerkprechers (Prof. Dr. med. K. Reinhart) für die Koordination der Netzwerkaktivitäten verantwortlich. Eine zentrale Probenbank erlaubt die Asservierung von Proben für wissenschaftliche Analysen.
Das IMISE und das KKSL stellen in umfassender Weise die erforderliche Expertise zur Planung, Koordination und biometrischen Auswertung von klinischen und epidemiologischen Studien im SepNet bereit. Ferner wird durch das IMISE und KKSL die gesamte telematische Infrastruktur zur Erfassung und Verarbeitung klinischer Studiendaten entwickelt und bereitgestellt. Dies umfaßt insbesondere die Möglichkeit dezentraler Dateneingaben ("Remote Data Entry") und die Durchführung eines zentralen Datenmanagements mittels Spezialsoftware für klinische Studien.
Projektgruppenleiter
Universität Leipzig
Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie
Härtelstraße 16-18
04107 Leipzig
Projekte
- VISEP-Studie
- Prävalenz-Studie
- MaxSep-Studie
- SISPCT-Studie
Publikationen
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C. Engel, F. M. Brunkhorst, H. G. Bone, R. Brunkhorst, H. Gerlach, S. Grond, M. Gruendling, G. Huhle, U. Jaschinski, S. John, K. Mayer, M. Oppert, D. Olthoff, M. Quintel, M. Ragaller, R. Rossaint, F. Stuber, N. Weiler, T. Welte, H. Bogatsch, C. Hartog, M. Loeffler, K. Reinhart, for the Competence Network Sepsis (SepNet)(2007)Epidemiology of sepsis in Germany: Results from a national prospective multicenter studyIntensive Care Medicine, 33(4), Pages 606-618
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Frank M. Brunkhorst, Christoph Engel, Frank Bloos, Andreas Meier-Hellmann, Max Ragaller, Norbert Weiler, Onnen Moerer, Matthias Gruendling, Michael Oppert, Stefan Grond, Derk Olthoff, Ulrich Jaschinski, Stefan John, Rolf Rossaint, Tobias Welte, Martin Schaefer, Peter Kern, Evelyn Kuhnt, Michael Kiehntopf, Christiane Hartog, Charles Natanson, Markus Loeffler, Konrad Reinhart, for the German Competence Network Sepsis (SepNet)(2008)Intensive Insulin Therapy and Petastarch Resuscitation in Severe SepsisThe New England Journal of Medicine, 358, 125-139(Impactfactor: 52,589)