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INSTITUT FÜR MEDIZINISCHE INFORMATIK, STATISTIK UND EPIDEMIOLOGIE

Soll ich Informatik oder Medizininformatik studieren?

Eine berechtigte Frage; denn was ist, wenn ich nach einiger Zeit als MedizininformatikerIn auf einmal eine attraktive Stelle in der Automobilindustrie finde? Bei einer Ausbildung zum/zur MedizininformatikerIn an der Universität Leipzig müssen Sie sich dann keine Sorgen machen.

Erstens liegt im Bachelorstudium der Schwerpunkt ganz klar bei einer soliden Ausbildung in der Informatik. Zweitens sind spezielle Themen des Bachelor- und Masterstudiums wie z.B. Projektmanagement, Architektur und Management von Informationssystemen, Robotik, Bildverarbeitung oder Ontologien auch für andere Branchen hochaktuell und wichtig. Und drittens legen wir großen Wert auf Problemlösungkompetenz. Bei uns lernen Sie, ausgehend von einem konkreten Problem die optimale Informatiklösung zu suchen - und zu finden. Wir üben das in der Medizin. Aber auch ein Arbeitgeber einer anderen Branche weiß zu schätzen, wenn Sie kein  Problem damit haben, sich die Charakteristika seiner Branche genau anzuschauen und passgenaue Lösungen zu finden.

Tatsächlich unterscheidet sich das Studium der Medizininformatik in Leipzig nicht substanziell vom Studium der Informatik. Im 1.-3. Semester des Bachelorstudiums gibt es keine Differenzen zur Allgemeinen Informatik. Im 4. und 5. Semester umfasst Medizininformatik den ohnehin vorhandenen Ergänzungsbereich (je 2 Module a 5 LP), bei welchem die Studenten der Allgemeinen Informatik zusätzlich auch Vorlesungen aus Mathematik, Physik, Linguistik oder Wirtschaftswissenschaften belegen können. Im 6. Semester wird das Bachelorseminar belegt und eine Bachelorarbeit aus dem Bereich Medizininformatik erarbeitet (5 LP + 10 LP). Insgesamt sind 35 von 180 Leistungspunkten im Bereich Medizininformatik zu erbringen.

Im Masterstudium müssen im 1. und 2. Semester die Vorlesungen der Ergänzungsfächer aus dem Bereich der Medizininformatik stammen (wieder je 2 Module a 5 LP), während die Studenten der Allgemeinen Informatik auch Vorlesungen aus Mathematik, Physik, Linguistik, Philosophie, Bioinformatik oder Wirtschaftswissenschaften belegen können. Zusätzlich ist es bei Wahl des Studienschwerpunkts Medizininformatik sinnvoll, auch die Vertiefungsmodule im 1.-3. Semester (4 Module a 10 LP) aus dem Lehrangebot der Medizininformatik zu wählen. Analog zum Bachelorstudium ist auch im Masterstudium im letzten Semester ein Masterseminar zu belegen und eine Masterarbeit zu erstellen (5 LP + 25 LP).

Der Vorteil eines Studiums der Medizininformatik liegt auch darin, die informatischen Probleme eines Fachgebiets und die Lösungsmethoden der Informatik schon im Studium an konkreten Beispielen zu erkennen, zu diskutieren und zu lösen. Viele Methoden lassen sich natürlich auch auf andere Fachgebiete übertragen und daher werden unsere Vorlesung auch gern von Studenten der Allgemeinen Informatik besucht, die sich einen Eindruck über die Anforderungen an Informatiker im "echten" Arbeitsleben verschaffen wollen.