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INSTITUT FÜR MEDIZINISCHE INFORMATIK, STATISTIK UND EPIDEMIOLOGIE

Dimensionsmodellierung in einem Data Warehouse System am Beispiel der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Leipzig AöR

Abstract

Seit der Einführung des SAP Business Information Warehouse (SAP BW) am Universitätsklinikum Leipzig AöR (UKL) hat sich für die Anwender die Möglichkeit eröffnet, verschiedene multidimensionale betriebswirtschaftliche Analysen durchführen zu können. Medizinische Auswertungen sind jedoch derzeit nur in operativen Systemen möglich, was eine hohe Systembelastung und somit einen hohen Zeitaufwand zur Folge hat. Die Heterogenität dieser operativen Systeme macht das interaktive Auswerten zudem unzulässig.

Um die vielseitigen Auswertungsmöglichkeiten, die das SAP BW bietet, ebenfalls für medizinische und patientennahe Auswertungen am UKL nutzen zu können, ist es notwendig, das System so zu erweitern, dass diese Analysen durchführbar werden. Für eine derartige Systemerweiterung ist die Anpassung an die Auswertungsbedürfnisse der späteren Nutzer von großer Bedeutung. Diese Adaption wird im SAP BW unter Nutzung von Dimensionen realisiert, wodurch die Sichten der Systemanwender auf die medizinischen Daten festgelegt werden. Ziel dieser Arbeit war es daher, am Beispiel der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des UKL festzulegen, welche Dimensionen in welchem Detaillierungsgrad am UKL notwendig sind und auf welche Art und Weise bei der Dimensionsmodellierung vorgegangen werden soll, um möglichst einen hohen Nutzen für die Auswertungsbedürfnisse der späteren Anwender zu erzielen.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden zunächst ein allgemeines Vorgehensmodell für die Dimensionsmodellierung in einem Krankenhaus erarbeitet. Dabei wurden die in der Literatur vorgestellten Bestandteile einer Dimension zusammengetragen, und auf deren Grundlage die einzelnen Schritte, die für die Modellierung von Dimensionen notwendig sind, angegeben. Außerdem wurden geeignete Methoden für die Informationsbeschaffung untersucht und festgelegt.

Im Anschluss wurde die Dimensionsmodellierung konkret für die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des UKL durchgeführt. Da bereits eine Datenerhebung zu den Auswertungsbedürfnissen existierte, konnte auf die Informationsbeschaffung weitestgehend verzichtet werden, wobei jedoch die Aktualität der vorhandenen Daten zu prüfen war. Auf Basis dieser existenten Daten und der entworfenen Modellierungsschritte aus dem Vorgehensmodell konnten die Dimensionen für medizinische und patientennahe Auswertungen am Beispiel der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des UKL modelliert werden.