Direkt zum Inhalt
INSTITUT FÜR MEDIZINISCHE INFORMATIK, STATISTIK UND EPIDEMIOLOGIE

Forschungsziele und Projekte im Projektbereich MIG

Das Hauptanliegen ist ein durchgängiges Verständnis dessen, was ein systematisches Informationsmanagement im Gesundheitswesen ausmacht. Aufbauend darauf werden Methoden und Werkzeuge entwickelt, die die Informationsmanager bei ihrer Arbeit unterstützen.

Der Begriff des Informationssystems einer Einrichtung oder gar ganzen Region - nicht nur im Gesundheitswesen - umfasst das gesamte System der in dieser Einrichtung oder Region an der Speicherung, Übertragung und Verarbeitung von Informationen beteiligten maschinellen aber auch menschlichen Akteure. Statt von dem Management dieser Informationssysteme kann man daher auch von dem Informationsmanagement in dieser Einrichtung oder Region sprechen. Dadurch wird deutlich, dass Verantwortung für die Bereitstellung von Informationen und Wissen zu übernehmen ist. So soll dazu beigetragen werden, dass die Gesundheit der Patienten gefördert und nach Möglichkeit erhalten oder wiederhergestellt werden kann. Dabei ist es zunächst zweitrangig, welche Techniken und "Systeme", d.h. Akteure, hierbei eingesetzt werden sollen.

Informationsmanagement ist auf eine Beschreibung des zu planenden, steuernden und zu überwachenden Informationssystems angewiesen. Ferner benötigt ein Informationsmanager, z.B. im Krankenhaus, nachvollziehbare Methoden des Informationsmanagements z.B. bei der langfristigen Rahmenplanung, bei der Durchführung von Projekten zur Weiterentwicklung des Informationssystems und beim Betrieb des Informationssystems.

Bei der Fülle der Aufgaben des Informationsmanagements und der gerade in Krankenhäusern und Gesundheitsversorgungsregionen überaus komplexen Struktur der jeweiligen Informationssysteme gilt es, den Überblick über die überall entstehenden Dokumente, Arbeitsergebnisse und Informationen zu er- und behalten.

Zwar gibt es viele Methoden zur Beschreibung von Informationssystemen und zum Informationsmanagement. Dennoch gelingt es den Einrichtungen für das Informationsmanagement in der Praxis nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand, die für die eigene Arbeit erforderliche Informationslogistik zu gewährleisten. D.h. sicherzustellen, dass die richtigen Informationen (z.B. über die Komponenten des Informationssystems oder die Arbeitsergebnisse bestimmter Projekte) zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle den richtigen Personen (z.B. dem CIO, dem Projektleiter, der Hotline, dem medizinischen Vorstand) in der richtigen Form zu Verfügung stehen.

Wir haben uns ein durchgängiges Verständnis dessen zum Ziel gesetzt, was systematisches Informationsmanagement im Gesundheitswesen ausmacht. Hierauf aufbauend wollen wir den Informationsmanagern im Gesundheitswesen konkrete Methoden und rechnerbasierte Werkzeuge bereitstellen, mit denen sie die Informationslogistik bei ihrer Arbeit effizient gewährleisten können. Wir sind uns bewusst, dass wir bereits durch die Entwicklung dieser Methoden und Werkzeuge die Medizin und das Gesundheitswesen bis hin zum persönlichen Verhältnis zwischen Gesunden und Kranken einerseits und dem Arzt andererseits maßgeblich mitgestalten. Wir tragen daher insoweit eine Mitverantwortung für Gesundheit in der Gesellschaft und wollen dieser Verantwortung insbesondere durch die aktive Mitwirkung an der Entwicklung entsprechender ethischer Leitlinien gerecht werden.

Hierzu haben wir uns vier Teilziele gesetzt, die wir parallel verfolgen.

  • META-MIG: Ein Meta-Modell zur Beschreibung von Informationssystemen und Informationsmanagement
  • TOOL-MIG: Ein integriertes Werkzeug für das Management von Informationssystemen im Gesundheitswesen
  • REF-MIG: Ein Katalog von Referenzmodellen für Architekturen und Architekturstile von Informationssystemen und für Informationsmanagement-Prozesse im Gesundheitswesen
  • ETHIK: Ethische Leitlinien für die Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie

Zurück zur Vorstellung des Projektbereichs "Medizinische Informationssysteme im Gesundheitswesen"